05.10.22 – 08.10.22
URBÄNG!
Das Festival für Performative Künste in Köln
Oktober
Über die Veranstaltung
URBÄNG! eröffnet mit einem Talk. Zwei Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels auf der Bühne zu haben ist etwas Besonderes. Denn die Zeiten sind besonders. Der Krieg in der Ukraine fordert uns
Über die Veranstaltung
URBÄNG! eröffnet mit einem Talk. Zwei Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels auf der Bühne zu haben ist etwas Besonderes. Denn die Zeiten sind besonders. Der Krieg in der Ukraine fordert uns dazu auf, unsere Welt neu zu denken. Was bedeutet der Einsatz für Frieden heute, und welche Rolle spielt die Literatur dabei? Wie lassen sich aus der gegenwärtigen Krise mit ihren existentiellen Bedrohungen Impulse für neue Aufbrüche in die Zukunft finden? Vielleicht finden sich im Dialog mehr Fragen als Antworten, aber einen Versuch ist es wert.
In Zusammenarbeit mit Lew Kopelew Forum e.V.
Foto Navid Kermani: (c) Dietrich Kuehne
Zeit
Mittwoch, 05. Okt 2022, 18:00 Uhr
Über die Veranstaltung
Multimedia-Performance (in deutscher Sprache) WE:media theater (Lwiw) in Zusammenarbeit mit post:theater berlin Das postdokumentarische Projekt erzählt von den Ereignissen des Krieges in der Ukraine. Als Russland die Ukraine angreift, beginnt ein kleines
Über die Veranstaltung
Multimedia-Performance (in deutscher Sprache)
WE:media theater (Lwiw) in Zusammenarbeit mit post:theater berlin
Das postdokumentarische Projekt erzählt von den Ereignissen des Krieges in der Ukraine. Als Russland die Ukraine angreift, beginnt ein kleines Theaterteam, die Geschehnisse zu dokumentieren. Sie filmen die mit Flüchtenden überfüllten Bahnhöfe, besuchen die Angehörigen von getöteten Zivilist*innen und Soldat*innen, befragen Rettungskräfte in Krankenhäusern, filmen frische Gräber auf Friedhöfen und blicken auf die Stätten der Vernichtung. Doch je länger sie den Wahnsinn um sich herum dokumentieren, umso klarer wird ihnen, dass sie von Anfang an Teil der Ereignisse sind und nicht als stille Beobachter verbleiben können. Sie sehen sich mit der Frage konfrontiert, was Dokumentation ist und wie weit ein Dokumentarist gehen kann: Wie muss man mit einem toten Körper umgehen, der vor der Kameralinse erscheint? Wie redet man mit Hinterbliebenen? Sie empfinden es als riskantes Spiel an den Grenzen von Öffentlichkeit und Privatheit, von Persönlichem und Politischem und von Kreativität und Leben. Schließlich stehen die privaten Geschichten der Dokumentaristen selbst im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.
Produktionspartner: post theater, URBÄNG! Festival, Divadelna Nitra, Simbolum Sacrum, Docudays UA
Unterstützt durch: Project Be SpectACTive! 2 co-founded by Creative Europe Programme of the European Union, Kunststiftung NRW und dem Slovak Artistic Council
Besetzung:
Konzept: Max Schumacher, Sashko Brama
Dramaturgie und Texte: Sashko Brama, Liuda Batalova
Produziert von: Sashko Brama
Regie, Kamera und Schnitt: Sashko Brama
Grafik und Animation: Wolodymyr Palianychka
Korrespondenz: Sashko Brama, Maria Yasinska, Liuda Batalova, Maria Shevchenko
Recherche und Regieassistenz: Liuda Batalova
Projektleitung: Liuda Batalova
Beratung / Theateranalyse: Max Schumacher
Übersetzungen: Iryna Stepaniak
Untertitel: Wolodymyr Palianychka, Liuda Batalova
Fahrer: Max Kylymnyk
Zeit
Mittwoch, 05. Okt 2022, 19:00 Uhr
Über die Veranstaltung
Konzert (in ukrainischer Sprache mit deutscher Übertitelung) Serhij Zhadan (voice), Oleh Kadanov (guitar, voice) Yevhen Turchynov (guitar) Serhij Zhadan gehört zu den bekanntesten Vertretern der ukrainischen Gegenwartsliteratur, Ende Oktober wird er mit
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Konzert (in ukrainischer Sprache mit deutscher Übertitelung)
Serhij Zhadan (voice), Oleh Kadanov (guitar, voice) Yevhen Turchynov (guitar)
Serhij Zhadan gehört zu den bekanntesten Vertretern der ukrainischen Gegenwartsliteratur, Ende Oktober wird er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Sein ganz eigener Erzählton kombiniert lyrische Beschreibungen mit einer rasanten Sprache. Weil Serhij Zhadan nicht nur Schriftsteller ist, sondern auch Musiker, ist die Musik in seinen Texten stets präsent, so z.B. in seinem 2012 erschienenen Roman „Die Erfindung des Jazz im Donbass“.
Er schreibt Songtexte für Rockbands und tritt selbst als Sänger auf. Gemeinsam mit den Musikern Oleh Kadanov und Yevhen Turchynov gründete er 2017 die Band „Linia Mannergeima“: Der Name verweist auf die finnische Verteidigungslinie gegen die Sowjetunion. Die Songs von Serhij Zhadan erzählen von den Missständen, der Desillusionierung und den Schwierigkeiten in der Ukraine. Sie handeln von Krieg und Liebe und davon, wie Menschen in der Ukraine trotz aller Gewalt versuchen, ein unabhängiges, von Frieden und Freiheit bestimmtes Leben zu führen.
Zhadan engagiert sich seit mehreren Jahren mit sozialen und kulturellen Projekten in der Ostukraine, woher er stammt. Heute lebt und arbeitet er in Charkiw, organisiert dort Konzerte in U-Bahn-Schächten, in Krankenhäusern, für das Militär, rettet Menschen aus umkämpften Vierteln, liest Gedichte und verteilt Hilfsgüter in den Städten.
Für sein künstlerisches Werk sowie für seine humanitäre Haltung, mit der er sich den Menschen im Krieg zuwendet und ihnen unter Einsatz seines Lebens hilft, wird er in diesem Jahr mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.
Zeit
Mittwoch, 05. Okt 2022, 21:00 Uhr
Über die Veranstaltung
Talk mit dem Philosophen Volodymyr Jermolenko aus Kyjiw Volodymyr Jermolenko ist einer der wichtigsten Stimmen der ukrainischen Intellektuellen. In dem Podcast „Explaining Ukraine” diskutiert er wöchentlich mit Gästen zu aktuellen Ereignissen
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Talk mit dem Philosophen Volodymyr Jermolenko aus Kyjiw
Volodymyr Jermolenko ist einer der wichtigsten Stimmen der ukrainischen Intellektuellen. In dem Podcast „Explaining Ukraine” diskutiert er wöchentlich mit Gästen zu aktuellen Ereignissen in der Ukraine, und setzt sie in größere historische und gesellschaftswissenschaftliche Kontexte.
Im URBÄNG!-Talk versucht er zu beschreiben, wie der Krieg in der Ukraine das Verständnis von Gesellschaft drastischen gewandelt hat. Die Grundannahme, dass eine freie und demokratische Welt auf Prinzipien von Sicherheit, Gerechtigkeit und Wahrheit basiert, stimme nicht mehr. Er fragt: Wie konnte Europa akzeptieren, dass die russische Politik ungehindert mit ihren Machtmechanismen in die europäischen Gesellschaften hineinwirkt? Wie sollten wir uns vor dem Bösen schützen? Wie müssen wir agieren, um diesem manipulativen und zerstörerischen Imperium nicht die Herrschaft zu überlassen? Wie sollte/würde die politische, kulturelle und zivilisatorische Agenda aussehen, die durch den letzten europäischen Krieg verursacht wurde?
In Zusammenarbeit mit Lew Kopelew Forum e.V.
Zeit
Donnerstag, 06. Okt 2022, 19:00 Uhr
06Okt20:30URBÄNG!Songs of Babyn YarMusiktheater von Dash Arts (London)Orangerie Theater, Köln
Über die Veranstaltung
Musiktheater (in deutscher Sprache) von Dash Arts (London) Talk nach der Veranstaltung. Drei Musikerinnen und Musiker aus der Ukraine begeben sich auf eine Reise in ihre gemeinsame Vergangenheit. Dabei erforschen sie die Tragödie
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Musiktheater (in deutscher Sprache) von Dash Arts (London)
Talk nach der Veranstaltung.
Drei Musikerinnen und Musiker aus der Ukraine begeben sich auf eine Reise in ihre gemeinsame Vergangenheit. Dabei erforschen sie die Tragödie von Babyn Yar in verschiedenen Sprachen, durch Interviews mit Überlebenden, persönliche Reflexionen, Erzählungen, Gedichte sowie traditionelle jiddische und ukrainische Volkslieder.
Mit dem außergewöhnlichen und originellen musikalischen Werk soll der Ermordung von 33.000 Jüdinnen und Juden durch die nationalsozialistischen Besatzer in der Schlucht von Babyn Yar vor 81 Jahren gedacht werden. Mehr als 100.000 weitere Menschen wurden in den beiden Jahren nach dem Massaker in der Schlucht nahe Kiew ermordet. „Songs for Babyn Yar“ sucht auf ergreifende Weise nach einem Verständnis für die Vergangenheit durch das Schaffen einer künstlerischen Erinnerungslandschaft. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar will die Künstlergruppe darauf hinweisen, welche neue tragische Dringlichkeit und Aktualität das Thema besitzt.
Regie: Josephine Burton, mit Mariana Sadovska (Köln), Yuriy Gurzhy und Svetlana Kundish aus (Berlin)
In Zusammenarbeit mit dem Ukrainischen Institut (Kyjiw) und dem Goethe-Institut Ukraine. Unterstützt durch den Maria Björnson Memorial Fund, den Shoresh Charitable Trust, die Münchner Kammerspiele (aus Mitteln des Auswärtigen Amtes und der Initiative für zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit) und deren Programm Sisterhood Kyiv-München, das Goethe-Institut London und die Bundeszentrale für politische Bildung.
Zeit
Donnerstag, 06. Okt 2022, 20:30 Uhr
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Szenische Lesung KRIM, FÜNF UHR MORGENS DIE NEUESTE GESCHICHTE DER KRIM von Natalia Vorozhbyt und Anastasiia Kosodii Eintritt frei! "KRIM, FÜNF UHR MORGENS" ist ein internationales
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Szenische Lesung
KRIM, FÜNF UHR MORGENS
DIE NEUESTE GESCHICHTE DER KRIM
von Natalia Vorozhbyt und Anastasiia Kosodii
Eintritt frei!
"KRIM, FÜNF UHR MORGENS" ist ein internationales Kunstprojekt, das sich für politische Gefangene einsetzt. Sein Ziel ist es, die Aufmerksamkeit der ukrainischen und internationalen Öffentlichkeit auf die Menschenrechtsverletzungen zu lenken, die auf der vorübergehend besetzten Halbinsel Krim begangen werden. Seit 2014 werden zivile Aktivist*innen und insbesondere Vertreter*innen der autochthonen Bevölkerung der Ukraine - der Krimtataren - vom Besatzungsregime verfolgt. Wir wissen von diesen Ereignissen, aber wir haben nur wenige Informationen über die Gefangenen selbst, ihre Familien und das Leben auf der Krim unter der Besatzung. Diese fehlenden Informationen machen es für uns schwer, ihr Schicksal nachzuempfinden und uns für ihre Interessen, ihren Schutz und ihre Befreiung einzusetzen. Aus diesem Grund hat das Ukrainische Institut zusammen mit dem Außenministerium der Ukraine im Rahmen der Krim-Plattform das Projekt "KRIM, FÜNF UHR MORGENS" initiiert, damit möglichst viele Menschen die Geschichten der politischen Gefangenen und ihrer Familien kennenlernen und sich ein Bild vom Leben der Krimtataren unter der russischen Besatzung machen können.
Das Projekt besteht aus drei Komponenten: einer Dokumentaraufführung von Dmytro Kostyuminskyi, die auf dem Theaterstück von Natalia Vorozhbyt und Anastasiia Kosodii basiert, einem Buch über das Projekt und seine Helden sowie einer Informationskampagne, an der ukrainische und ausländische Prominente teilnehmen.
Kuratoren des Projekts - Alim Aliev und Nadia Sokolenko.
Mit: Lara Berenike Dabbous, Paula Sophia Götz, Lisa Langner, Lara Stelling
Szenische Einrichtung: Anastasiia Kosodii
(In Zusammenarbeit mit der Schauspielschule DER KELLER)
Das Projekt wird von ITC Dolmen auf Initiative des Ukrainischen Instituts und des Außenministeriums der Ukraine durchgeführt.
Das Projekt wird von der United States Agency for International Development (USAID) unterstützt.
Foto (c) Oleksandra Yefymenko
Zeit
Freitag, 07. Okt 2022, 19:00 Uhr
Tickets
Eintritt frei!
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Talk mit Übersetzung in deutsche Sprache Mit Tamara Zlobina und Maria Berlinska aus Kyjiw und Special Guest zum Aufstand im Iran: Gilda Sahebi (taz) Eintritt frei! Jeder Krieg reproduziert klassische Rollenbilder männlicher Kraft
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Talk mit Übersetzung in deutsche Sprache
Mit Tamara Zlobina und Maria Berlinska aus Kyjiw und Special Guest zum Aufstand im Iran: Gilda Sahebi (taz)
Eintritt frei!
Jeder Krieg reproduziert klassische Rollenbilder männlicher Kraft und weiblicher Fürsorge. Der Krieg in der Ukraine scheint diese Bilder zu verschieben. Kriegsreporterinnen berichten aus Kampfgebieten und die ukrainische Armee hat den zweitgrößten Frauenanteil weltweit. Was erzählen uns die weiblichen Geschichten, und wie sieht die neue Rolle der Frau im Krieg aus?
In Zusammenarbeit mit Lew Kopelew Forum e.V.
Zeit
Freitag, 07. Okt 2022, 20:30 Uhr
Tickets
Eintritt frei!
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Konzert Laura Marti (voice), Nataliya Lebedeva (piano), Yurii Natsvlishvili (double-bass), Jens Düppe (drums) WAVES ist ein gerade erst eingespieltes Programm der ukrainischen Jazzsängerin Laura Marti und ihrer Band mit der Komponistin und
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Konzert
Laura Marti (voice), Nataliya Lebedeva (piano), Yurii Natsvlishvili (double-bass), Jens Düppe (drums)
WAVES ist ein gerade erst eingespieltes Programm der ukrainischen Jazzsängerin Laura Marti und ihrer Band mit der Komponistin und Pianistin Nataliya Lebedeva. Monatelang waren sie aufgrund des Krieges auseinandergerissen, nun endlich stehen sie wieder gemeinsam auf der Bühne.
Laura Marti hat die Texte der Songs geschrieben. Sie überschreitet in ihrer künstlerischen Arbeit gerne Stilgrenzen (von Jazz über Pop bis Ethno) und hat keine Angst, mit ihrer einzigartigen Stimme neue musikalische Genres zu erobern. Sie hat armenische Wurzeln, als Kleinkind ist sie mit ihrer Familie vor dem Krieg in Aserbaidschan in die Ukraine geflohen. Nun, als Erwachsene, musste sie erneut ihre Heimat verlassen: Sie floh vor dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine aus Kyjiw nach Köln. Seitdem ist sie aus ihrem Leben gerissen und von ihren Kolleg*innen getrennt.
Die Arrangements und Kompositionen sind von Nataliya Lebedeva, einer renommierten ukrainischen Komponistin, Jazz-Pianistin und Dozentin. Als experimentelle Klavierspielerin gilt sie als Vorreiterin des neuen Jazz in der Ukraine. Sie ist bekannt für ihren dynamischen Anschlag und progressive Kompositionen. Im März ist sie nach Polen geflüchtet.
Foto (c) Kryuchova Yanuk
Zeit
Freitag, 07. Okt 2022, 21:30 Uhr
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Theater ab 16 Jahren Julia Raab und Anja Schwede (Halle) Eins, Zwei, Drei, .... Du! Jede*r Vierte erlebt in seinem Leben depressive Phasen: eine diffuse Schwermut mit schmerzender Antriebslosigkeit oder dem Gefühl
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Theater ab 16 Jahren
Julia Raab und Anja Schwede (Halle)
Eins, Zwei, Drei, .... Du! Jede*r Vierte erlebt in seinem Leben depressive Phasen: eine diffuse Schwermut mit schmerzender Antriebslosigkeit oder dem Gefühl von fehlendem Lebenssinn. Depression ist eine Krankheit, mit der zu leben man lernen kann: Dieser Weg ist lang, aber auch überraschend kreativ. Da ist zum Beispiel ein Bild aus Literatur und Therapie: die Depression als schwarzer Hund. Immer da, Verhältnis ungeklärt. Er weigert sich zu gehen, knurrt, schnappt zu, beißt. Hin und wieder Anzeichen der friedvollen Absicht: Lässt er sich für einen Spaziergang an die Leine legen?
Im Zusammenspiel von Maske, Puppe und Objekt, dokumentarischem Material, choreographischen Elementen und einer Komposition von Alexander Hohaus übersetzen Figurenspielerin Julia Raab und Anja Schwede das Leben mit dem schwarzen Hund auf die Bühne. Halbsatirische Karikaturen, Songs und vor allem die Erfahrungen von Betroffenen untersuchen das theatrale Bild auf seine Tauglichkeit, um die Depression aus ihrer sprachlosen Ecke zu holen. Jede*r Vierte muss mit ihr leben, die Frage ist – wie.
Eine Kooperation von Figurenspielerin Julia Raab mit dem Bündnis gegen Depression Halle (Saale) und Magdeburg e.V. und dem WUK Theater Quartier in Halle (Saale).
Die Produktion „Der schwarze Hund“ wird durch das Land Sachsen-Anhalt, die Robert-Enke-Stiftung, die Stadt Halle (Saale) und die Gesundheitszentrum Bad Laer Stiftung zur Förderung des Gesundheitswesens gefördert.
Foto (c) Julia Fenske
Zeit
Samstag, 08. Okt 2022, 18:00 Uhr
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Online Lecture Performance (mit Übersetzung ins Deutsche) und Talk Mit dem Soziologen und Theatermacher Mykola Homaniuk aus Kherson und dem Persönlichkeits- und Sozialpsychologen Prof. Dr. Ernst-Dieter Lantermann Kurz nach Kriegsbeginn okkupierten russische
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Online Lecture Performance (mit Übersetzung ins Deutsche) und Talk
Mit dem Soziologen und Theatermacher Mykola Homaniuk aus Kherson und dem Persönlichkeits- und Sozialpsychologen Prof. Dr. Ernst-Dieter Lantermann
Kurz nach Kriegsbeginn okkupierten russische Truppen die südukrainische Stadt Kherson. Beinahe die Hälfte der Einwohner*innen flohen. Der ukrainische Soziologe und Kulturaktivist Mykola Homaniuk blieb mit seiner Familie vor Ort. Er beteiligt sich an Demonstrationen gegen die Besatzer*innen, unterrichtet online seine Studierenden, organisiert eine Kunstausstellung und zeigt in der Lecture Performance die Veränderungen der urbanen Landschaft: Zwischen den Ruinen und zerstörten monumentalen Statuen aus historischen Zeiten wuchern Bäume und Büsche, Tiere erobern verlassene Orte und die Flüsse sind voller Fische.
Mit diesen Bildern erschafft Homaniuk ein künstlerisches Statement, in dem die ungeheurere Kraft der Zerstörung, die Macht der Verwandlung und die Möglichkeiten der Umdeutung fühlbar werden. Was ist die Aufgabe der Kunst in Kriegs- und Krisenzeiten, wenn das Fühlen die Diskussionen prägt und das Handeln bestimmt? Wie stark kann sie in öffentliche Diskussionen eingreifen, Brücken bauen oder muss sie gerade andere Wege gehen. Bleibt in Zeiten der Angst und Panik nur das Prinzip „Ich fühle also weiß ich“? Das anschließende Gespräch mit Herrn Prof. Dr. Ernst-Dieter Lantermann und Mykola Homaniuk fragt nach dem Suchen einer Lösung für die Zukunft.
Prof. Dr. Ernst-Dieter Lantermann war von 1978 bis 2013 Professor für Persönlichkeits-und Sozialpsychologie an der Universität Kassel. Schwerpunkte seiner Forschung sind: Wechselwirkungen zwischen Denken, Fühlen und Handeln in unterschiedlichsten Handlungsbereichen -u.a. Komplexitäts-Management, Produktion und Rezeption von Kunst, Umweltschutz, soziale Exklusion, gesellschaftliche Radikalisierung.
Mykola Gomanuk in Zusammenarbeit mit Lydia Ziemke und Zarif Bakirova
In Zusammenarbeit mit Lew Kopelew Forum e.V.
Zeit
Samstag, 08. Okt 2022, 19:30 Uhr
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Theaterstück von Teatr Lesi (Lwiw) Das Teatr Lesi in Lwiw hat direkt nach dem Beginn des Krieges Schutzsuchende und Geflüchtete aufgenommen. Alle Anstrengungen fokussierten sich darauf zu überleben und ein Netzwerk
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Theaterstück von Teatr Lesi (Lwiw)
Das Teatr Lesi in Lwiw hat direkt nach dem Beginn des Krieges Schutzsuchende und Geflüchtete aufgenommen. Alle Anstrengungen fokussierten sich darauf zu überleben und ein Netzwerk für Hilfe und Solidarität aufzubauen. An Kunst und Theater war nicht zu denken. Doch nach ein paar Monaten hatten Ensemble ebenso wie Publikum das Bedürfnis, den individuellen Kriegserlebnissen einen gemeinsamen Raum zu schaffen. Nicht um zu reflektieren – dafür ist die Zeit noch nicht reif – sondern um auszusprechen, mit welchem Wahnsinn die Menschen in der Ukraine unverschuldet konfrontiert sind. So entstand in kurzer Probenzeit „Imperium delenda est” (Das Imperium muss fallen).
Das sagt das Teatr Lesi selbst über Imperium delenda est: „Es ist unser erstes Werk seit dem Beginn der groß angelegten Invasion. Was können wir über diese Aufführung sagen? Sagen wir, sein Genre ist unscharf – so wie unser heutiges Leben. Es gibt darin viele Stimmen, die von Wut, Schmerz und Hoffnung überwältigt sind. Es enthält viel Musik, die von Kampf und Freiheit geprägt ist. Wir sagen die Worte, die ukrainische Dichter und Dichterinnen in diesem Frühjahr geschrieben haben. Wir teilen unsere Ängste und Träume. Wir lachen über einen Witz, auch wenn es kein richtiger Witz ist, aber er ist trotzdem lustig. Um ehrlich zu sein, haben wir diese Arbeit für uns selbst gemacht, um uns zu erholen, indem wir in einem gleichmäßigen Tempo atmen. Wir hoffen, dass Sie das Gleiche tun werden.“
Mit: Anastasiia Lisovska, Anna Vasylchenko, Anastasiya Perets, Zoryana Dybovska, Tayisiya Datsyk, Sofiya Leshyshak, Oksana Tsymbalist.
Regie – Dmytro Zakhozhenko, Bühne – Oleksiy Khoroshko, Kostüme - Mariya Antonyak, Gedichte von Kateryna Kalytko, Halyna Kruk, Marjan Pyrozhok, Projektleitung – Yuriy Zakharko, Licht – Yevheniy Petrov, Artur Temchenko, Sound –Volodymyr Pomirko, Video - Vladyslav Bilonenko, Regieassistenz - Svitlana Iliuk, Schneiderei - Tetiana Kalinichenko, Bühnenbau - Serhiy Stolyaruk
Foto (c) Olena Kondrashova
Zeit
Samstag, 08. Okt 2022, 20:30 Uhr
URBÄNG! präsentiert „artists in war“ aus der Ukraine
URBÄNG!, das Festival für Darstellende Künste in Köln, präsentiert dieses Jahr eine Ukraine-Ausgabe. Das Programm wird gestaltet von „artists in war“: ukrainischen Künstler*innen, die ihr Land aufgrund des Krieges verlassen mussten oder in der Ukraine nicht mehr frei bzw. nur sehr eingeschränkt arbeiten können.
URBÄNG! beleuchtet die hässliche Fratze des Krieges, die Kraft der Solidarität und die Utopie einer neuen europäischen Sicherheitsordnung. Das Festival fragt nach der Zukunftsfähigkeit und Wehrhaftigkeit unserer Demokratien und diskutiert über Pazifismus und das Recht zur Selbstverteidigung. Den Garten des Orangerie Theaters verwandeln die Festivalmacher mit hunderten Pflanzen und Unterstützung der Alexianer Klostergärtnerei wieder in ein grünes Foyer: Der URBÄNG!-Dschungel ist der perfekte Ort für Begegnungen von Besucher*innen und Künstler*innen, für persönliche Gespräche am offenen Feuer und intensive Diskussionen.
Veranstaltet wird URBÄNG! durch das Kölner Ensemblenetzwerk Freihandelszone, dieses Jahr mit Unterstützung durch die Ukrainerin Bozhena Pelenska, Kuratorin und Leiterin des Jam Factory Art Center in Lviv.